
Jahresrückblick 2024
Das Jahr fing super an und wir freuten uns, als im Januar die deutsche Nationalmannschaft erstmals die Handball-Europameisterschaft gewann. Doch dann kamen die vom Klimawandel mit ausgelösten schweren Überschwemmungen in Spanien und Deutschland. Im Gazastreifen brach ein Krieg aus und breitete sich bis in den Libanon aus. Zum Glück gab es Lichtblicke und neue Hoffnung dank kleiner und großer Erfolge für Kinder und Jugendliche. Du hast dazu beigetragen.
Darum teilen wir drei der schönsten Geschichten mit Dir:
Libanon/Syrien:
Muhammad spricht wieder!
Muhammad ist sieben Jahre alt. Als eine Bombe sein Zuhause im syrischen Dorf Mhin zerstörte, war er ein Baby. Er verstummte. Jahrelang waren er und seine Mutter auf der Flucht: erst nach Nord-Syrien, dann nach Jordanien und weiter in den Libanon. Am Rande der Bekaa-Ebene fanden sie ein bescheidenes Zuhause: Eine Unterkunft in einer Zeltstadt für Geflüchtete bei Baalbek.
In einer Schule in Baalbek geht Muhammad heute in die dritte Klasse. Anfangs fiel ihm das unglaublich schwer. Denn die schrecklichen Erlebnisse als Baby hatten ihn sprachlos gemacht. Er konnte nur stottern. „Einige Mitschüler*innen schikanierten ihn deshalb“, erzählt sein Englischlehrer. Doch mit aufmerksamer Förderung und liebevoller Geduld gelang es den JRS-Mitarbeitenden, in Muhammad neues Selbstvertrauen zu wecken. Der Junge sprach und lernte immer besser, schloss Freundschaften mit anderen und erreicht heute sehr gute Noten. Der Schulleiter freut sich: „Muhammad hat sich verändert. Er ist ein neuer Mensch. Es gibt kaum etwas Schöneres, als mitzuerleben, wie selbstsicher er sich meldet und vor der ganzen Klasse spricht.“
Indien:
Bidya gründet sein eigenes Geschäft
Pauken für gute Noten ist nicht Bidyas Ding. Denn er ist Geschäftsmann – seit seinem 13. Lebensjahr. Nach der Schule kaufte der Junge von Großhändlern leere Kisten, in denen vorher Trockenfrüchte transportiert wurden und verkaufte sie mit Gewinn. Der Erlös reichte, um als Straßenkind in Delhi über die Runden zu kommen und zusätzlich etwas zu sparen: bei der Kinderbank von „Butterflies“.
Die Kinderrechts- und Bildungsorganisation Butterflies (engl. für “Schmetterlinge“) ist ein Lichtblick und Hoffnungsträger für viele Kinder und Jugendliche in den Elendsvierteln von Delhi. Butterflies hilft Straßenkindern in 11 Stadtvierteln beim Lernen und unterstützt sie auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. So erhielt auch Bidya die Möglichkeit, sein Talent zu entwickeln und zu lernen, was man an kaufmännischen Grundlagen braucht, um erfolgreich zu sein.
Mittlerweile kauft der Junge selbst Trockenfrüchte ein, die er auf dem Markt mit Gewinn verkauft. Damit unterstützt er seine Familie und kommt seinem großen Ziel immer näher: Er spart Geld auf der Kinderbank an, um mit dieser soliden Grundlage seinen Weg als Unternehmer zu gehen – bis er ein erfolgreicher Geschäftsmann ist!
Südafrika:
Mit Kunst heilen und wachsen!
So wie sich eine Raupe verpuppt und aus eigener Kraft in einen Schmetterling verwandelt, so entfalten Kinder und Jugendliche ihre Persönlichkeit und ihre Talente durch Kreativität und Neugierde. Das ist die Kernidee des „Butterfly Art Project“ (BAP) für Mädchen und Jungen im Elendsgebiet Vrygrond südöstlich von Kapstadt.
Im Hauptquartier des Projekts mit sicheren Räumen fürs Lernen, bieten Pädagog*innen vielfältige Kreativkurse für Kinder an, die unter der Armut und alltäglichen Gewalt, die in Vrygod herrscht, am meisten leiden. Beim Malen, Zeichnen, Gestalten mit Holz und Ton, Nähen, eigene Comics entwerfen oder Theaterspielen, verarbeiten die Kinder, was sie an seelischen und körperlichen Verletzungen erlitten haben. Dabei lernen sie, besser mit Herausforderungen umzugehen. Sie werden stärker und können Schwierigkeiten künftig besser begegnen.
Damit die erfolgreichen Projekte an mehr Orten im ganzen Land entstehen und junge Menschen zu einem gewaltfreien, besseren Leben anspornen, bildet das BAP mit dem „Community Art Facilitator Programme“ Jugendliche und Erwachsene aus Vrygrond zu Kursleiter*innen aus und vermittelt ihnen kunsttherapeutischen Fähigkeiten. So hilft das BAP-Programm schon über 20.000 Kindern und Jugendlichen in 142 Gemeinden – vor allem in den armen Provinzen Westkap, Nordkap, Gauteng und KwaZulu Natal.
Doch wir haben uns nicht nur über die diese drei Erfolgsgeschichten gefreut.
In allen 2 Euro-Projekten gab es im Jahr 2024 besondere Momente. Einige stellen wir folgend vor:
Generationenprojekt:
Die Goedgedacht Farm
Ein zweites Zuhause für rund 1000 Kinder und Jugendliche in Kapstadt mit dem Ziel, ländliche Gemeinden zu verändern, indem insbesondere Kindern und jungen Erwachsenen die Möglichkeit gegeben wird, sich zu gesunden, selbstbewussten, gebildeten und fähigen Mitgliedern zu entwickeln.
Kinder werden in ihren ersten 1000 Lebenstagen
besonders gefördert.
Das Path Onto Prosperity (POP) Programm unterstützt Kinder in sämtlichen Stadien ihrer Entwicklung mit besonderem Fokus auf die, für die weitere Entwicklung, so wichtigen ersten 1000 Lebenstage. Im Oktober 2024 konnte darüber hinaus in Remhoogte eine weitere Vorschule eröffnet werden, um noch mehr Kinder der lokalen ländlichen Gemeinden fördern zu können.
Die Goedgedacht Farm hat einen riesigen Garten, in dem Olivenbäume wachsen.
Im letzten Jahr konnten 150 Tonnen Oliven geerntet werden – die zweitgrößte Ernte seit Bestehen der Farm – aus denen 27.000 Liter kaltgepresstes Olivenöl hergestellt werden konnte.

Dringend benötigte Unterstützung bei Naturkatastrophen.
Die Gemeinde Riverlands war im vergangenen Jahr von einer verheerenden Flut betroffen. Vor Ort wurden im August 2024 nicht nur 16.560 Mahlzeiten und Kleidung und zur Verfügung gestellt, sondern auch psychologische Unterstützung bei der Bewältigung von Verlusten angeboten.
Gemeinsam effizienter Landwirtschaft betreiben
In Laos setzt das 2 Euro-Partnerprojekt Aesbo auf die Vermittlung von effizienten Anbau- und Verarbeitungsmethoden. Zunehmend wird dabei auch auf Produkte aus dem Wald, wie Wurzeln und oder Honig für eine nährstoffreiche Ernährung gesetzt.
Etablierte Imkergruppen geben ihr Wissen an andere weiter, sodass die Anzahl an Imkern immer größer wird. Neben Honig werden Produkte wie Handcremes oder Blütenpollen produziert und vertrieben.

Tschüss ’24 – Hallo ’25
Das Jahr 2024 hat uns wieder einmal gezeigt: Trotz multipler Krisen können wir gemeinsam viel erreichen!
- Dem Klimawandel entgegenwirken
- Bildungsräume schaffen
- Sichere Orte voller Lebensfreude schaffen
- Kindern das Kind sein ermöglichen
Wir freuen uns darauf, im kommenden Jahr an die kleinen und großen Erfolge anzuschließen – bist du dabei?